Top 6 der häufigsten Fehler im 1. Ehejahr
Auch wenn ihr noch ein der Flitterwochen-Phase seid, gibt es bereits jede Menge potentielle Gefahren und Fettnäpfchen, in die ihr in eurem ersten Ehejahr hineintreten könntet.
Die Ehe ist etwas Wunderbares. Sie verbindet dich und deinen Partner offiziell und ihr werdet fortan als rechtliche Gemeinschaft durchs Leben gehen. Es gibt euch unzählige Vorteile (und in der Schweiz auch einen kleinen Nachteil), doch der romantische Aspekt steht bei den meisten Paaren im Vordergrund. Ihr versprecht euch schliesslich den Rest eures Lebens miteinander zu verbringen – in guten wie in schlechten Zeiten.
Die Mehrzahl aller heutigen Brautpaare lebt bereits vor der Hochzeit zusammen, was ein wichtiger Meilenstein ist und ein gutes Vorzeichen, dass es auch nach dem Ja-Wort funktioniert. Doch mit dem «Ja, ich will» kommen auch ein paar psychologische Veränderungen, die auch auftreten wenn ihr bereits WG-Partner seid. Manche Kleinigkeiten, die euch am anderen nicht gestört haben oder die ihr sogar charmant fandet, könnten plötzlich nerven, wenn einem bewusst wird, dass man sie für immer sieht, hört oder fühlt. Der Ring am Finger nimmt euch auch nicht die eventuell vorhandenen Unsicherheiten in eurer Beziehung.
Noch immer gehen viele Paar völlig unvorbereitet auf die Veränderungen in die Ehe und das führt zu Fehlern und Fehleinschätzungen insbesondere im ersten Jahr. Hier folgen unsere Top 6 der häufigsten Fehler im 1. Ehejahr.


- Nicht über die Erwartungen an die Ehe im Voraus reden
Es ist völlig normal, wenn man in eine Beziehung und speziell in eine Ehe mit gewissen Erwartungen geht. So zum Beispiel, dass ihr beiden euren Konten zusammenlegt, dass ihr mit der Familienplanung direkt loslegt oder doch noch die Zeit zu zweit etwas länger geniesst. Natürlich ist es völlig ok, dass ihr Erwartung habt. Doch es ist weniger ok, davon auszugehen, dass dein Partner diesen ohne Diskussion uneingeschränkt zustimmt. Meist sind es nur Kleinigkeiten, für die ihr leicht Kompromisse findet. Sind es aber fundamentale Unterschiede, kann eine professionell Beratung euch vielleicht helfen. Sie kann euch ein Grundgerüst für eure Diskussionen aufzeigen, dass sich sicher und neutral anfühlt. Damit ihr die Unterschiede in einer ruhigen und verständnisvollen Weise ausdiskutieren könnt.
- Sich mit anderen Paaren vergleichen
Auch wenn wir alle wissen, dass das Auftreten auf Social Media nur selten der Realität entspricht, vergleichen wir uns und unsere kleinen Problemchen mit den scheinbar perfekten Beziehungen, die wir auf Instagram & Co. sehen. Auch mit unserer direkten Umgebung ziehen wir Vergleiche. Kommen wir zu dem Schluss, dass die Beziehung unsere Freunde besser als unsere eigene ist, führt dies ohne Zweifel zu Enttäuschungen und Missgunst. Reflektiert euch selbst, notfalls auch mit professioneller Hilfe, und findet einen Weg euch wieder allein auf einander zu konzentrieren. So blendet ihr andere Einflüsse aus und könnt an dem Arbeiten, was noch nicht perfekt ist.
- Die Veränderung in der Beziehung nicht anerkennen
Besonders bei Paaren, die vor der Hochzeit bereits sehr lange zusammen waren, haben das Gefühl, dass sich ja nichts dadurch verändert. Auch wenn das im alltäglichen Zusammenleben durchaus seine Berechtigung hat, darf man die entscheidende Veränderung nicht ignorieren. Ihr habt euch die Ewigkeit versprochen und das darf nie unterschätzt werden. Erkennt diese neue Lebensphase an und ehrt sie als etwas Grossartiges.
- Streits «gewinnen» zu müssen
Streitigkeiten gehören zu einer gesunden Partnerschaft – solang der Streit fair bleibt. Ein Part davon heisst sich nicht darauf zu fokussieren, wer Recht hat, sondern wie das Problem am besten gelöst werden kann. Es ist sehr leicht reaktiv zu werden und sich in sinnlosen Argumenten zu verlieren, die nirgends hinführen. Besser ist es nur so lang wie absolut nötig über das Problem zu reden, damit klar ist, worin es besteht. Danach muss man sich aber auf die Lösung konzentrieren.
- Sex als Problemlösung nutzen
Versöhnungssex mag die Anspannung in eurer Beziehung nach einem Streit zu lösen, doch es ist nichts anderes als das Problem unter den Teppich oder in dem Fall das Bett zu kehren. Ihr fühlt euch kurzfristig besser, aber wenn ihr die Dinge nie löst, wird Sex auf lange Sicht hin nicht mehr ausreichen. Sex ist eine wichtige Energiequelle für die gemeinsamen Jahr, aber es wird nicht funktionieren, wenn ihr euch überall sonst in eurem Leben nicht als Partner fühlt.
- Dem Partner bei allem zustimmen
Wünschen, Meinungen oder Vorschlägen deines Partners des Frieden willens oder weil du dir einredest, dass es ja nicht so wichtig ist, obwohl es dir doch wichtig ist, wird langfristig das grössere Problem als eine Diskussion direkt zu Beginn. Wenn dich etwas bedrückt, solltest du lernen dies klar und deutlich zu kommunizieren. Und zwar nicht in einer anklagenden oder drohenden Weise. Zeige deinem Partner, dass du ihre Reaktion auf gewisse Dinge akzeptierst und auch verstehst. Doch du möchtest auch, dass sie sich deine Sicht darauf anhören und verstehen, was du fühlst.
Das erste Ehejahr ist eine aufregende Zeit. Feiert euch und euren neuen Lebensabschnitt jeden Tag aufs neue. Findet immer wieder Wege über Problem oder euer Befinden offen und ehrlich zu reden. Dann werden die folgenden 5, 10 25 oder 50 Jahre genauso schön wie das erste.